"Ich bin ein Menschenmaler"
Die Weltbilder des Künstlers Oreste
. . . Ich habe mich wieder der "Zollstock-Serie" zugewandt, aber auch Tierbildern. Ich versuche, auch wenn es mir nicht so richtig gelingt, die Frage eines Freundes zu beantworten: "Kannst Du auch schön malen ?" Ich versuche mich also nicht mehr ganz so zu quälen, sondern versuche auch andere Bilder zu machen.
Deshalb wirst Du ja nicht zum Eifelidyllen-Maler ...
Nein, nein. Die Leute, die die Bilder sehen, sagen: Du malst immer dasselbe. Obwohl die Themen immer vollkommen andere sind.
Lass uns die Reaktion Deines Publikums aufgreifen: Mit zunehmendem Verkaufserfolg bist Du in den Kunstmarkt hineingeraten. Da wurden Dir Etiketten verpasst: "Leidensmaler !", "New German Expressionism !" Welche Bedeutung haben diese Etikettierungen für Dich ?
Mit dem "New German Expressionism" kann ich was anfangen, dieses Etikett haben die Amerikaner mir angehängt. Mit dem "Leidensmaler" fühle ich mich ein bisschen eingeengt.
Aber was ich über mich denke: Ich bin eigentlich ein Menschenmaler ! Und da gehört das alles dazu. Ich behaupte von mir immer, ich hätte keinen Stil, aber alle Anderen sagen: ich habe einen.
Interview am 14.12.2005 Stefan Lieser
Kapitel 8
... in dem Oreste eine Frage beantwortet wie sie nicht gestellt war und sagt: "Ich bin ein Menschenmaler !"