|
Wie kam es zu der Wahl des Künstlernamens Oreste ? |
Das war vor acht Jahren. Ich habe einen Italienischkurs besucht, und
meine Italienischlehrerin sagte zu mir, ich solle ein Namensschildchen
vor mich aufstellen. Da habe ich "Horst" drauf geschrieben,
ein Name, den ich immer gehasst habe, weil ich nach Horst Wessel benannt
bin. Da sagte sie: "Das heißt nicht Horst, das heißt
Oreste" - auf Italienisch. |
|
Da habe ich sie fast geküsst und war erlöst und habe zu ihr
gesagt: "Ja, das ist mein Name !" Weil mir die Orestie auch
sehr bekannt ist und ... - ich werde meine Mutter deshalb nicht umbringen,
aber in diese Richtung geht das schon alles so. |
|
Oreste - die Annahme Deines Künstlernamens steht in zeitlicher
Nähe zu einem wichtigen Ortswechsel. Nach dem Studium in Köln
und Tätigkeit als Sozialarbeiter folgten erste Kunsterfahrungen im
Bereich Figurentheater und Maskenbau. Dann bist Du mit Deiner Frau nach
Gillenbeuren in die Eifel gezogen. Kann man sagen, seitdem Du in Gillenbeuren
wohnst, bist Du "Oreste" ? |
Ja, genauer zwei Jahre nach dem Umzug. Im wesentlichen ist es so, dass
ich hier in Gillenbeuren mir den Namen Oreste zugelegt habe, und es fällt
so in die Zeit als ich angefangen habe, mich ganz der Bildenden Kunst
zuzuwenden. |
|
Warum bist Du damals mit Deiner Frau Dorothea aus der Stadt aufs
Land gezogen ? |
Der Grund war, das wir zwischen Trier und Köln leben wollten, in
der Nähe meines kranken Schwiegervaters, und dann sind wir mit einem
Makler hier in der Gegend herumgefahren. Ich kannte den Ort überhaupt
nicht, aber, wir sind dann hier vor siebzehneinhalb Jahren gelandet und
haben es auch nicht bereut. Niemand. Wir dachten, wir würden vereinsamen
- das Gegenteil ist der Fall ! International rennt man uns inzwischen
hier die Türe ein . . . |
|
Du sagtest eben schon, in Gillenbeuren hast Du Dich definitiv entschieden:
Ich mache nur noch Bildende Kunst. Erklär uns das genauer ? |
Wir sind damals noch mit Maskentheater getingelt, und ich habe mit meiner
Frau, Dorothea Kirsch, irgendwann hier gesessen und dann habe ich ihr
gesagt: "Ich will das nicht mehr. Ich will nur noch zeichnen und
malen". Und sie antwortete: "Gott sei Dank hast Du mir das gesagt,
weil ich wollte Dir so etwas ähnliches auch sagen." Und danach
haben wir erst einmal eine Flasche Sekt aufgemacht und die getrunken. |
|
Gillenbeuren, ein kleines Eifeldorf am Rande der Vulkaneifel wenige
Kilometer entfernt von der Abdachung zur Mosel. Wie viele Einwohner ? |
Das pendelt zwischen 280 und 300 Einwohnern. |
|